proM² in der Presse

Trend 12/2018

Networking: Kontakte statt „Mahlzeit“

Eine neue App soll firmeninternes Networking und Wissenstransfer fördern, indem sie gemeinsame Mittagessen organisiert.

Kontakt zu Kollegen ist in vielen Firmen keine Selbstverständlichkeit mehr. Florian Gansemer hat selbst in der deutschen Zentrale von Xing in Hamburg erlebt, wie schwierig Abteilungsgrenzen zu überwinden waren: „Klar gibt es Intranet, aber das kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.“ Gemeinsam mit Damian Antipa hat er eine App entwickelt und ein Start-up gegründet, damit Kollegen mehr miteinander zum Reden kommen. „Lunchzeit“ heißt die für iOS und Android verfügbare Anwendung, die auch auf dem Webbrowser funktioniert und bei der sich Mitarbeiter anmelden, um sich mit Kollegen zum Lunch zu verabreden. Über spezielle Filter lässt sich eine Vorauswahl im Hinblick auf gemeinsame Arbeitsgebiete oder Schwerpunktthemen treffen. Ein Clou: Einmal monatlich lost die App einen „Blind Lunch“ zu, bei dem sich auch Lehrlinge und Vorstand beim Mittagstisch treffen können.

Bei „Lunchzeit“ handle es sich um keine Spaßanwendung, betonen die Gründer, vielmehr gebe es einen sehr seriösen wirtschaftlichen Hintergrund. Durch mangelnden Austausch zwischen Mitarbeitern gehen in vielen Unternehmen Produktivität und Effizienz verloren, weil kein Wissenstransfer stattfindet. Informeller Informationsaustausch schafft hingegen häufig die Basisfür Innovationen. Zudem fühlen sich gut vernetzte Mitarbeiter am Arbeitspaltz wohler und wechseln seltener den Job.

„Gerade bei Onboardingprozessen unterstützt Lunchzeit neue Mitarbeiter dabei, sich schnell ein Netzwerk in der Firma aufzubauen“, sagt Damien Antipa. Er sieht sich mit der Geschäftsidee voll im Trend. „Obwohl zum Beispiel Google eine sehr offene Unternehmenskultur hat, gibt es auch dort ein spezielles Förderprogramm, damit die Mitarbeiter mehr miteinander reden“, berichtet er aus dem Siclicon Valley. Zu den ersten Kunden zählen etwa Xing sowie ein internationaler IT-Berater.

In Österreich ist Christian Reitterer mit der Managementberatung proM² Partner des Start-ups. KMU sind ab zwei Euro pro Monat und Mitarbeiter dabei, für Großunternehmen gibt es Pakete ab 500 Euro. Für die Mitarbeiter ist die Teilnahme freiwillig, es gibt auch keinen Informationsaustausch mit dem Arbeitgeber darüber, wer mit wem wie oft zu Mittag gegessen hat.

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